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LIEBESBRIEF AN DEN NOVEMBER

Der dankbarste Monat des Jahres.

Liebesbrief an den November | Veda Center

Wenn du die kommenden Tage durch die Wälder spazierst, erlebst du einen wundervoll bunten Blätterregen der sanft ein Ende aller fruchtbaren Tage in diesem Jahr verkündet. In einem einzigartigen Tanz und einem Bruchteil von Sekunden löst sich ein monatelanger Prozess – kapselt sich ab von der so lieb gewonnenen Verbindung, die in Liebe und Schönheit lange Zeit aufgebaut wurde.

Altes geht, damit Neues entsteht.

Mit dem letzten so bunten Blattkleid gleiten sie hinab, landen auf der Erde und beginnen dort ihr neues Leben um dem Kreislauf der Ur-Natur zu dienen.

Man hat das Gefühl, all den Blättern bei Jubel und der Freude lauschen zu können, denn ihre Eleganz einen Strauch oder den Baum zu verlassen wirkt nicht wirklich wie sterben. Manchmal möchte ich gern tauschen wollen um zu erfahren wie es sich anfühlt, losgelassen, tanzend, frei und bunt durch die Lüfte zu schweben – getragen von einer Brise Wind die kurzzeitig neuen Formen und Variationen meiner Beweglichkeit erlauben…

Der November ist ein Monat des Sterbens und Sammelns. Er hat eine große Aufgabe unter all den anderen und lässt auch uns Menschen immer wieder ein Stück mehr kleine Tode durchleben.


Liebesbrief an den November | Veda Center

Hier also mein persönlicher Liebesbrief an den November: Liebster November,

ich mag dich sehr, denn du bist wie ich – einfach einzigartig & sonderbar – nicht greif- und manipulierbar. Deine Reinheit, Echtheit und graue Strahlkraft ist bewundernswert. Du nimmst kein Blatt (mehr) vor den Mund, sagst und zeigst und die nackte Wahrheit und stellst dich all den Herausforderungen eines unbequemen Übergangs. Müsste ich dich mit etwas vergleichen, so bist du weder Raupe noch Schmetterling – nein, du bist nach außen der Kokon, welcher zum Zwecke der Transformation dient und Schutz gewährt.

Deine Stärken sind die unsere Ängste, mit denen du uns Menschen konfrontierst. Und das war nicht einmal geplant. Denn, wie dein Name schon sagt, bist du ursprünglich der neunte Monat im Jahr gewesen (lat. Novem = neun), man hatte dich aber dann vor vielen Jahrhunderten in diene jetzige Rolle gedrängt. Du trägst die Last und die Verantwortung unserer Ahnen und bist ein Portal zur Anderswelt – eine Brücke für unsere Verstorbenen - eine Verbindung zu all den Seelen. Das beginnt bereits in der Nacht zu deinem 1. Tag und führt sich immerwährend fort (Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag usw…). Du bietest uns somit die Gelegenheit, mit den Ahnen und unseren inneren Geistern zu kommunizieren.

Deine Wochen bieten Schutz im dunkel, denn du bist der erste, der erfahren muss, dass die Tage kürzer & dunkler werden. Deshalb mögen dich viele Menschen nicht, weil sie in den ersten Winterblues, die erste Erkältung oder Depression verfallen. Denn zu bunt und golden war vorab der Oktober und so wundervoll leuchtend und mit Wärme verbunden zeigt sich nach dir der Dezember. Doch wenn nicht du wer dann, kann diese Bürde (er)tragen, Lückenfüller und Transformator in einem zu sein. Denn immerhin gibst du uns die Möglichkeit die ersten Kerzen, das erste Feuer und eine Kuscheldecke wieder für uns zu entdecken. Du führst uns Menschen wieder enger zusammen, ans offene Feuer, an die warmen Speisen und mit einer Tasse Tee in unsere persönliche Stille. Regen & Nebel sind deine Unterstützer – sie hüllen die Welt ein wie uns Menschen, um uns zu schützen. Dein Monat erzeugt so viel Klarheit wie keiner, auch wenn der Nebel es anders darstellt. Wir werden benetzt von Feuchtigkeit, die wiederum Energie in sich trägt und zugleich abtransportiert. Deine dunkle, graue und leise Stimmung sollte uns eine Chance sein – inne zu halten – noch vor dem Trubel im Dezember. Ein aufladen der Reserven, ein liebevolles Zuwenden, was vielleicht die Monate davor auch leicht vergessen wurde. Deine beiden Sternzeichen Skorpion & Schütze stehen grob für Tiefe und Aufbruch. Altes muss abgeschüttelt und zugleich unverblümt angesehen werden – wir erheben uns mental wie körperlich aus dem Ur-Schlam und werden aufgerufen, an uns noch klebende Reste der karmischen Themen mehr Raum zu gewähren. Wir dürfen – doch wir müssen nicht. Aber du, lieber November bietest uns dafür den idealen Raum. Und auch der Mond trägt dazu bei, noch tiefer hineinschauen zu dürfen.


Liebesbrief an den November | Veda Center

Ich liebe dich, liebster November, denn durch Zufall wurde ich selbst in dich hineingeboren und ich könnte mir keinen besseren Zeitpunkt vorstellen. Die Quersumme meines Geburtsdatums ist ebenfalls die 11 und so fühle ich mich noch mehr mit dir und deinen außergewöhnlichen Eigenschaften verbunden. Wir beide sind die grauen Entlein der Zeit und ich bin mir sicher, wir beide sind stolz darauf. Ganz vieles von dir fließt bereits in meinen Alltag und mein Leben ein.

Denn meine Charaktereigenschaften sind typisch du – so als würde ich dich über deine Wochen hinaus das ganze Jahr repräsentieren. Ich liebe die Farbe grau, bin oftmals sehr direkt und klar und bringe viele Menschen durch meine Art & Arbeit an ihre bisher geglaubten Grenzen. Ich bin keiner, der die Dinge schön macht, sondern aufzeigt was ist – in der Stille, heraus aus der Dunkelheit und dennoch liebevoll schützend und wärmend – wenn auch nicht immer sofort verstanden und gefühlt wird, dass wir diese Qualitäten teils mehr als alle anderen besitzen. Doch du & ich stellen das Leben und die Menschen immer wieder vor ihre eigene Prüfung, erst hinter den Schleier schauen zu müssen um dann das wahre und die Kraft dahinter zu entdecken.

Und deshalb liebe ich dich so sehr, Meister November. Du bist einer meiner größten Lehrer und wie würde das Jahr ohne dich aussehen? Ein Stück Wahrheit würde fehlen – ganz klar.

Bitte verzeihe den Menschen, die dich noch immer ein Stück weit verurteilen und schlecht machen. Sie sind noch nicht soweit um dich klar zu sehen und zu spüren. Denn noch immer sind viele von alle dem abgelenkt was sie selbst erschaffen haben und trauen sich noch nicht so recht, in die Tiefen ihrer selbst zu gehen. Denn dann würden sie auch in sich einen Teil von dir erfühlen und ein Aufbrechen ihrer Kraft erfahren, woraus wieder Ängste entstehen. Denn wie ich erwähnte, bist du der unangenehme, dunkle, unförmige und hässliche Kokon, in den noch nicht so viele schlüpfen wollen. Aber so wie ich dich kenne, bleibst du dir treu und bist geduldig mit uns – wir werden es Stück um Stück wieder erfahren und dir immer liebevoller begegnen. Liebster November – ich danke dir von Herzen, dass es dich gibt und du so vieles für uns alle machst. Du bist ein wichtiger Teil von mir und ich werde den Menschen deine Größe weitergeben und ihnen erzählen, was du alles für uns schulterst, so dass wir noch liebevoller und in Verbundenheit auf dieser Erde in LIEBE zusammenleben können. Denn auch dein Ziel ist es von Anfang an, diese Welt mit den anderen Welten & Dimensionen zu verbinden für die All-Liebe in sowie durch uns.

Du bist (m)eine wahre GRÖSSE.

Dein Tom


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